Beulen der Leidenschaft
Sie sitzen an, in, oder auf der vorderen Stoßstange mancher US-Oldtimer aus den Fünfzigern. Sie sind rund oder spitz zulaufend. Offiziell heißen diese Stoßfänger `Bumper Guards´, aber jeder US-Car-Fan spricht mit verschmitztem Lächeln von den `Dagmar Bumpers´ wenn von ihnen die Rede ist.
Fabel 1: Konkreter Fachbegriff
Dagmar ist die Abkürzung von Danger - Ground - Material - Absorbing – Resistor (ein Wortungetüm aus dem General-Motors-Konstrukteursjargon).
Fabel 2: Legendäre Oberweite
Ihr wirklicher Name war Virginia Ruth Egnor, genannt wurde sie "Dagmar Bumpers". In den Fünfzigern war Dagmar Bumpers eine beliebte TV-Moderatorin und Schauspielerin. Ihre beachtliche Oberweite soll genau der Form der damals in Mode gekommenen `Bumper Guards´ entsprochen haben. Ob die Designer von Virginias üppigen Körperformen inspiriert wurden, ist heute heftig umstritten. Virginia Ruth Egnor starb 2001 im Alter von 79 Jahren.
Fabel 3: Deplazierter Cocktail
Die GM-Designerin Dagmar Kookelman war Ende der vierziger Jahre die erste Frau, die einen Platz im männer-dominierten GM-Stylingstudio eroberte. Sie war fachlich ausgezeichnet, hatte aber eine fatale Neigung zu trockenen Martinis.
Während einer der damals üblichen langen Entwurfssitzungen und nach dem Genuss etlicher Martinis torkelte Dagmar gegen das Tonmodell eines Concept-Cars und drückte ihr Martiniglas fatalerweise in den linken Teil der Stoßstange. Nach dem Motto: Egal was schief geht, tue so, als wäre es Absicht!, drückte sie ein zweites Glas in den rechten Teil der Stoßstange, brach die Füße der Gläser ab und lallte: „So stelle ich mir die Stoßfänger der kommenden Saison vor!“
Dieser Vorschlag wurde zunächst ernst; - und wenig später in die Serie übernommen.
Dagmar Kookelman war allerdings beleidigt, als man die Dinger "Dagmar Bumpers" nannte. Sie ging daraufhin zu der Firma Convair, wo sie spezielle aerodynamisch geformte Zusatztanks für Flugzeuge entwarf, die bekannten `Kookelman-Karotten´.
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